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    Wiener Typen

    Klischees und Wirklichkeit

    25. April – 6. Oktober 2013

    Wiener Typen

    Klischees und Wirklichkeit

    25. April – 6. Oktober 2013
  • Als "Wiener Typen“ bezeichnete man populäre Bildserien mit stereotypen Darstellungen von Straßenhändlern und anderen als stadttypisch geltenden Figuren: Lavendelfrauen und Wäschermädel, "freche" Schusterbuben und jüdische Hausierer, arme Musikanten und stolze Fiaker. Als kulturelle Konstruktionen zirkulierten sie in vielerlei Medien wie Druckgrafik oder Fotografie, waren aber auch beliebte Sujets in Feuilleton und Wienerlied.

    "LAVENDL KAFTS! KAFTS AN LA-VEN-DL!"
    Vorläufer des "Typen"-Genres waren die "Kaufrufe": Um 1770 kamen sie mit der berühmten Kupferstichserie von Johann Christian Brand erstmals auch in Wien auf den Markt. Dargestellt waren ambulante Dienstleister wie Rastelbinder und Wanderhändler wie "Salamucci" oder "Leinwand-Krawoten", die ihre Waren mit standardisierten Rufen im Straßenlärm anpriesen.

    Urbane Folklore
    Je stärker die realen Straßenfiguren im späten 19. Jahrhundert als Folge ökonomischer Veränderungen aus dem Stadtbild verschwanden, desto beliebter wurden sie als Objekte der Sehnsucht nach der "guten, alten Zeit". Als Kuriositäten der städtischen Unterschicht dienten sie als Gegenbild zur Moderne. Auch fiktive Typen wie der geckhafte Gigerl oder die resche „Frau Sopherl vom Naschmarkt“ wurden nun zu Stars der Wiener Folklore. Nur mehr einige wenige wie der Fiaker oder der grantige Kellner haben sich als touristische Requisiten Wiens bis heute gehalten.

    Verklärung und Wirklichkeit
    Der Blick auf die "Wiener Typen" war verklärend, die schweren Arbeits- und Lebensbedingungen blieben ausgeblendet. In der Ausstellung sind die wichtigsten Bildserien aus der reichen Viennensia-Sammlung des Museums zu sehen – konfrontiert wird die Ebene der Klischees mit der Realität von Migration, Kinderarbeit oder ethnischer Typisierung.

    Kurator:innen:
    Wolfgang Kos mit Sándor Békési, Susanne Breuss, Elisabeth Golzar, Gerhard Milchram, Martina Nußbaumer, Felix Taschner

    Ausstellungsarchitektur:
    Thomas Hamann

    Grafik:
    Perndl+Co

  • „Das Kuratorenteam des Museums führt in dichten, kompakten Kapiteln an einzelne "Typen" und ihren Hintergrund heran, ein Audioguide liefert Tonmaterial zu den Bildern."
    Kurier


  • „Das Wien Museum hat eine ganze Reihe von „Wiener Typen“ vorzuweisen, ihnen ist eine sehenswerte Ausstellung gewidmet mit Lithografien, historischen Fotografien und Gegenständen."
    Salzburger Nachrichten


  • „Die Ausstellung ist nicht nur eine humurvolle Reise ins Gestern, sie zeigt unetr anderem auch die menschlichen Nöte in der Donaumetropole."
    Kronen Zeitung


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