Thomas Esterer
15. Mai – 20. Juni 1991
Thomas Esterer
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Meinen Radierungen gehen fast immer Zeichnungen voraus, wobei ich weniger Vorstudien betreibe. Vielmehr versuche ich mich im "Kritzeln" zu verlieren, um eigene unbewußte Vorgänge an die Oberfläche steigen zu lassen. Ich träume auf dem Papier, bis etwas mein Interesse weckt und dies von mir unweigerlich fest gehalten werden muß. Der Arbeit geht also nicht eine Idee voraus, sondern Sinn und Inhalt finden sich erst im Verlauf des Schaffensprozesses, herbeigeführt durch den bewußten Verzicht auf Kontrolle. Was für interessant befunden wird, versuche ich auf Kupfer festzuhalten und weiter zu verarbeiten, bis ich glaube, daß der dafür offene Betrachter jene Gefühle empfinden kann, die ich zu vermitteln versuche. In erster Linie soll nicht der Intellekt, sondern der Bauch angesprochen werden.
Durch das oftmalige überarbeiten und die Wirkung der Säure auf die Druckplatten entsteht die entsprechende Dichte sowie der Eindruck von Schwere und Kraft. Destruktion, Verfall und Chaos werden spürbar. Im Verlauf der Gestaltung wird die spontan hervorgebrachte Form in ein festes kompositorisches Gerüst übergeführt. Selbst inhaltlich Bewegtes erstarrt, fest gehalten in einer künstlichen Atempause. Niemals kann ich im ersten Moment die eigenen Bilder lesen, erst viel später läßt sich Dargestelltes erklären, wenn die erlebte Wirklichkeit das Bild bestätigt.
Thomas Esterer
Kurzbiographie
Thomas Esterer geboren am 12. November 1966 in Mistelbach | 1985-89 Akademie der bildenden Knste, Wien (prof. M. Melcher)
Ausstellungen (Preise)
1988 Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich | 1989 Fügerpreis der Akademie der bildenden Künste, Wien | 1990 Ausstellung im BarockschlößI Mistelbach
Kontakt:
Adresse: 1080 Wien, Laudongasse 65/4
Tel. 4230415