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    Stefan Zeiler

    Zeichnungen - Bilder

    11. Oktober – 9. November 1989

    Stefan Zeiler

    Zeichnungen - Bilder

    11. Oktober – 9. November 1989
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    1010 Wien, Felderstraße 6–8
    1010 Wien, Felderstraße 6–8

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    "Sorgt für anständigen Umgang; das heißt: Geht in den Louvre. Doch nachdem man die großen Meister gesehen hat, die da drin sind, heißt es schleunigst wieder hinauszugehen und, im Kontakt mit der Natur, in uns selbst die Kunstantriebe, die Kunstempfindungen, die in uns stecken, zum Leben zu bringen"

     

    Dieser Maxime, die Paul Cézanne 1903 einem jungen Kunststudenten mitteilte, folgt auch Stefan Zeiler. Seine schönsten Bilder - und dies sind meiner Meinung nach die Kohlezeichnungen - sind im Waldviertel in Niederösterreich und im Englischen Garten in München entstanden. Die Rückbesinnung auf die klassische Inspirationsquelle "Natur" bewahrt Stefan Zeiler vor postmoderner Historismen, wie sie zur Zeit Mode sind. Seine Zeichnungen sind nicht spektakulär und sind auch bewusst nicht so gemeint. Sie halten sich an die Traditionen -etwa die freie Bewegtheit der lavierten Tuschzeichnungen Rembrandts, aber auch die disziplinierte Komposition Cézannes- und sind doch nicht epigonal.
     

    Stefan Zeilers Kohlezeichnungen erscheinen wertvoll wie Gemälde. Das mag zum einen an dem mit Vorliebe verwendeten mittelschweren Kupferdruckpapier liegen, das den Strich satt und tief macht. Zum anderen gibt das für Zeichnungen stattliche Format (53,5x78 cm und auch größer) Gelegenheit, gestische Energie einzubringen. Die Kohlezeichnungen leben von einer extremen Spannung von Mimesis, der gegenständlichen Wiedergabe des Motivs, und Abstraktion. Es ist ein durchaus natürlicher Vorgang, wenn wir von Stefan Zeilers Blättern die Felder, Hecken und Waldsäume ausfindig zu machen trachten, denen sie ihre Entstehung verdanken. Doch werden wir kaum ein (spät-)romantisches Erlebnis dabei haben. Ganz im Sinne Cézannes entfaltet sich eine "Harmonie parallel zur Natur", - allerdings eine Harmonie mit Widerhaken. Oft entgleist der Strich dem Motiv, und das sind die schönsten Stellen. Verletzlicher kann man Natur nicht zeigen. Da braucht es keine ökologische Zeigefinger-Didaktik, um uns bewusst zu machen, dass wir gerade dabei sind, etwas zu verlieren. Doch wenn Wälder und Felder ihre seit Jahrhunderten herausgebildete Gestalt endgültig verlieren sollten, dann hat die bildende Kunst deren Struktur und Energie zur Erinnerung eingefangen. Ein humaner Atem durchweht die Blätter von Stefan Zeiler. Wir werden ihn brauchen angesichts der vielen Zynismen am Ende unserer Jahrhunderts.
    Dr. Wolfang Kehr (Akademie München)
     


    Kurzbiographie
    Stefan Zeiler, geboren am 30. Juni 1959 in Klosterneuburg | Seit 1985 Studium an der Akademie der bildenden Künste in München (Prof. Jürgen Reipka)

    Kontakt:
    Schulsteig 7
    1190 Wien
    Tel. +43 1- 321 65 42
     

    Adelheidstraße 17/Zi. 115
    D-8000 München 40
    Tel. 06089 /2719688
    www.stefan-zeiler.de
     

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