Schiele & Peschka
Eine Familienaufstellung
30. April – 27. September 2026
Schiele & Peschka
Eine Familienaufstellung
Hinter der „Sammlung Peschka“ verbirgt sich eine Geschichte, die zwei Künstlerfamilien miteinander verbindet – und neue Einblicke in die Welt Egon Schieles eröffnet.
Egon Schieles Schwester Gerti heiratete den Maler Anton Peschka, Schieles engen Freund und Künstlerkollegen. Als ihr Sohn, Anton Peschka jun., 1997 verstarb, hinterließ er der Stadt Wien ein außergewöhnliches Vermächtnis: einen gesamten Nachlass, der nicht nur weltberühmte Kunstwerke umfasst, sondern eine wahre Zeitkapsel des kreativen Wiens im frühen 20. Jahrhundert darstellt. Laut Testament sollte der Nachlass als „Sammlung Peschka“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Neben bedeutenden Gemälden und Zeichnungen umfasst er auch Schieles Ateliermöbel sowie Sammlungen von Souvenirs, Ziergegenständen, Kunstzeitschriften und Büchern. Weiters finden sich Hunderte Familienfotografien und Briefe – reiches Material, das es erstmals ermöglicht, Schieles Leben in Beziehung zu seinen engsten Angehörigen zu rekonstruieren.
Die Entdeckungen sind höchst spannend. Neu aufgetauchte Dokumente werfen etwa Licht auf Schieles erstgeborene Nichte, deren Existenz bis vor kurzem unbekannt war. Andere Schriftstücke greifen eine der hartnäckigen Fragen der Schiele-Forschung auf: Hat Anton Peschka jemals Werke im Stil seines berühmten Schwagers angefertigt und als solche verkauft?
Besonders eindrucksvoll ist Egon Schieles originaler Glasvitrinenschrank, der mitsamt seinem Inhalt erhalten geblieben ist – ein persönliches „Kabinett der Kuriositäten“, gefüllt mit Büchern, Objekten und Erinnerungsstücken, die Schiele sammelte. Das Möbelstück ist erstmals öffentlich zu sehen und lässt sich als frühes Beispiel einer „Künstler-Sammlung“ lesen.
Die „Sammlung Peschka“ eröffnet somit nicht nur ein tieferes Verständnis für Schieles Welt, sondern gewährt auch einen seltenen, intimen Einblick in die künstlerischen Ambitionen zweier außergewöhnlicher Familien.
Die Ausstellung wird von einem Katalog und der digitalen Aufbereitung eines Großteils der Objekte begleitet.