Projekt Hexe bei der Toilette

Teilrekonstruktion der ursprünglichen Form 

Die lebensgroße Marmorskulptur „Hexe bei der Toilette für die Walpurgisnacht“ der jüdischen Bildhauerin Teresa Feodorowna Ries aus dem Jahr 1895 kam nach dem Zweiten Weltkrieg bereits beschädigt in die Sammlung des Wien Museums. Neben Haarsträhnen, Nasen- und Ohrspitze sowie Zehen fehlten der Figur wesentliche Merkmale, die sie als Hexe bei der Vorbereitung zur Walpurgisnacht kennzeichnen: ihre rechte Hand mit Schere – gerade die Zehennägel schneidend – und ihr Besenstiel.

 

Die genaue Ursache und der Zeitpunkt der Beschädigungen waren lange nicht bekannt und wurden erst im Rahmen des Projekts eruiert und nachgezeichnet. Lange ging man von Vandalismus aus, und die Fehlstellen wurden als Zeugnis davon beibehalten.

 

Im Zuge von Archivrecherchen konnte herausgefunden werden, dass die Schäden unmittelbar nach Kriegsende eingetreten sind, als die Skulptur aus Ries‘ Atelier unsachgemäß auf einen Bauhof transportiert wurde und dort lange Zeit vor Wind und Wetter ungeschützt im Freien stand.

 

Der zusätzliche Fund historischer Aufnahmen aus der Entstehungszeit lieferte präzise Vorlagen für eine bildhauerische Rekonstruktion der fehlenden Elemente. Die Skulptur wurde ergänzt, ist nun wieder in der Form vollständig und in ihrer Erzählung besser verständlich.

 

Projektlaufzeit 01/2022 – 08/2023

Projektleitung Dipl.-Rest. (Univ.) Alexandra Czarnecki
Projektbeteiligte MMag. Dr. Michael Wladika, Wien Museum, Dipl.-Rest. (FH) Kai Rötger, freier Bildhauer und Kopist, Berlin

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