Ludwig Reinprecht
Vor-Arbeiten
28. Mai – 25. Juni 1987
Ludwig Reinprecht
Vor-Arbeiten
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Ludwig Reinprecht nennt seine Bilder "Vor-Arbeiten". Dies suggeriert Erwartungen auf Künftiges, auf Endgültiges, läßt aber auch den Hinweis auf Modellhaftes und auf Exemplarisches offen. Dem Künstler ist dieser doppelte Aspekt bewußt, erscheint ihm doch sein bisheriges Werk als Teil eines noch lange nicht abgeschlossenen Prozesses.
Reinprecht ist ein überaus behutsamer, feinfühliger und extrem subjektiver Künstler. Nur das, was in ihm ist, versteht er zu artikulieren. Seine Kreativität ist zugleich Selbsttherapie und entspringt dem Bemühen, der eigenen Psyche, ihren Problemen und Krisen im Gestaltungsprozeß gerecht zu werden. Die spektakulären, sich am Zeitgeist orientierenden Gesten, die ihm Applaus bescheren könnten, haben Reinprecht bisher nicht tangiert.
Aus dieser Grundhaltung entsteht eine stille, äußerst bemerkenswerte Kunst, die selbst wieder das im eigenen Ich Vorgefundene verschlüsselt. Reinprecht bedient sich einer Formensprache voll spröder, splittriger, meist tektonisch geschichteter, in sich gebrochener Elemente; nicht selten ist das Kreuz - Symbol einer Konfliktsituation - Ausgangspunkt seiner Kompositionen.
Auf diese Weise signalisiert er uns seine Verletzlichkeit, und man vermeint, in seine Bilder wie in schönfarbiges, zerbrochnes Glas einzutauchen. Doch den Schmerz, den wir dabei zu verspüren glauben, mildert eine feinsinnige, wohlüberlegte Ästhetik. Gerade durch sie sublimiert und formalisiert der Künstler seine psychische Befindlichkeit. Wolfgang Hilger
Kurzbiographie
Ludwig Reinprecht, geboren am 20. Juli 1955 in Feldbach/Steiermark | 1975-1980 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (Gestaltungslehre) bei Prof. H. Tasquil | 1984 "Vor-Arbeiten", Ausstellung in Graz, Forum Stadtpark
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8093 Dietersdorf am Gnasbach 81
Tel. 03477 - 7262