Kreative Dichte

Die Wiener Werkstätte 1903 bis 1932

11. September – 23. November 2003

Kreative Dichte

Die Wiener Werkstätte 1903 bis 1932

11. September – 23. November 2003
Kategorie: Archiv

Eine Objektauswahl aus dem Bestand des Wien Museums Karlsplatz, präsentiert im Rahmen der Schausammlung (2. Stock)

Das Historische Museum öffnet anlässlich des 100 Jahr Jubiläums der Wiener Werkstätte sein Kunstgewerbedepot und präsentiert im Rahmen der Schausammlung die schönsten und interessantesten Objekte seines Wiener Werkstätte-Bestandes. Dieser spiegelt die außerordentliche Kreativitätsdichte der Wiener Werkstätte in den Gründungsjahren 1903 - 1908 wieder. Silberobjekte von Josef Hoffmann und Koloman Moser sind ebenso zu sehen wie ein Fächerentwurf von C.O. Czeschka. Objekte aus weiß lackiertem Eisenblech im typischen Gitterwerk, aus Leder und Holz ebenso wie Keramikkommissionsware von Michael Powolny und Bertold Löffler. Unter den ausgestellten Objekten befinden sich auch Einrichtungsgegenstände aus den Räumlichkeiten der Wiener Werkstätte in der Neustiftgasse und Silberobjekte aus der Wohnung Hermann Wittgenstein. Zwei bislang wenig bekannte Uhren nach Entwürfen Josef Hoffmanns, eine davon in Krokolederbezug, gehören zu den Highlights der frühen Wiener Werkstätten-Jahre.

 

Die Konzentration der kleinen Schau von rund 100 Objekten liegt aber auf der Spätzeit der Wiener Werkstätte, den ausgehenden 20er Jahren. Josef Hoffmann ist wiederum mit Silber- und Glasobjekten vertreten, Dagobert Peche, der 1915 zur Wiener Werkstätte stieß, mit einer kleinen Palette an Silber-, Keramik-, Glas-, Elfenbein- und Textilobjekten. Vielfältig präsent sind auch die Künstlerwerkstätten der 20er Jahre, in denen vor allem Künstlerinnen wie Vally Wieselthier, Marie Strauß-Likarz, Hilde Jesser oder Kitty Rix ihre Glas- und Keramikobjekte schufen. Erstmals sind auch Seidenbänder und Stoffdruckmodeln aus den Beständen der Modesammlungen der Stadt Wien zu sehen.

Die Präsentation dokumentiert parallel zur Objektschau auch die Geschichte der Sammlung: die meisten Objekte wurden bei der 1932 abgehaltenen Liquidationsauktion der Wiener Werkstätte für das Museum der Stadt Wien erworben. In der Folge kamen Ankäufe von Friedrich Wittgenstein, Lydia Hecher - der Tochter Bertold Löfflers - bzw. Widmungen wie von Lucia Reiniger und anderer hinzu. Kontinuierliche Einzelankäufe ergänzten den Sammlungsbestand auf heute rund 250 Stück.

 

Zur Sammlungsgeschichte:
Im September 1932 kam im Zuge des Liquidationsverfahrens das rund 7.000 Einzelstücke umfassende Warenlager der Wiener Werkstätte zur Versteigerung. Das Historische Museum der Stadt Wien ersteigerte in der Sonderauktion der Fa. Glückselig in den Räumen der Wiener Werkstätte (Wien I., Kärntnerstraße 32) insgesamt "80 Post mit 279 Stücken" zu einem Betrag von ATS 6.367,--. Zuvor hatte das Museum bloß ein einziges Objekt der WW (Damenspende des Concordiaballes) im Besitz.

Erst in den 1960er Jahren, parallel zur Wiederentdeckung des Beitrages der WW zur internationalen Moderne, nahm man die Sammlung von WW-Objekten wieder auf. So kam eine kleine Serie an Kriegsgläsern an das Museum. Lydia Hecher, die Tochter Bertrold Löfflers, widmete dem Museum einige Stücke Schwarz-Weiß-Keramik von Michael Powolny und Bertold Löffler, die im Vertrieb der WW gewesen waren. 1966 kaufte das Historische Museum aus dem Besitz Friedrich Wittgensteins einige frühe Objekte aus der Wohnung Dr. Hermann Wittgenstein in der Salesianergasse an, darunter zwei sehr interessante Tischtassen, die ursprünglich als Dekor in Wandverkleidungen eingelassen waren.

 

1972 erfolgte eine großzügige Widmung mehrerer Objekte durch Frau Lucia Reininger, der Stieftochter von Alois Waldschütz, Mitarbeiter der WW; auf diesem Wege kamen kulturgeschichtlich wertvolle Gegenstände aus den Räumlichkeiten der Wiener Werkstätte in der Neustiftgasse an das Museum.

Eine kleine Sammlung an Stoffdruckmodeln hat sich - nach einem mehrjährigen Rechtsstreit Alfred Hofmanns, des letzten Geschäftsführers der WW, mit dem Historischen Museum - in den Modesammlungen der Stadt Wien erhalten.

Der jüngste Ankauf eines WW Objektes stammt aus dem Jahr 1999 - ein Diadem von Josef Hofmann aus dem Jahr 1911, das im Wiener Kunsthandel erworben werden konnte.

 

Für Presseanfragen bzw. Pressefotos wenden Sie sich bitte an:
Mag. Peter Stuiber
Presse & PR

Telefon: +43-1-505 87 47-84019
E-Mail: peter.stuiber@wienmuseum.at

Mag. Barbara Wieser
Presse & PR
Telefon: +43-1-505 87 47-84068
E-Mail: barbara.wieser@wienmuseum.at

Telefax: +43-1-505 87 47-7201
Wien Museum Karlsplatz
A-1040 Wien, Karlsplatz

© 2025 Wien Museum
Österreichisches Umweltzeichen - Grünes Museum