Ignatz Kienast
13. März – 5. April 1991
Ignatz Kienast
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Ignnaz Kienast stammt aus dem Weinviertel, aus einer Landschaft, die noch weitgehend in ihren ländlichen Traditionen und Strukturen verharrt. Gewiß ist es kein Ambiente, das sich der urban bestimmten, aktuellen Kunst bereitwillig öffnet. Doch was aufs erste auf einen vorprogrammierten Konflikt schließen ließe, gerade diese Polarität weiß der Plastiker und Objektemacher Kienast in seinem Werk zu nützen. Er will sich gar nicht von seinen Wurzeln lösen. Seine ländliche Herkunft ist ihm jenes Pfund, mit dem er zu wuchern versteht.
In den zahllosen, meist unscheinbaren Objekten des täglichen Gebrauchs, sei es für den Weinkeller, fürs Haus oder fürs Feld, entdeckt Kienast eine ästhetische Klarheit, die sich einer künstlerischen Neuverwendung von selbst anbietet. Es sind kleine Dinge wie Faßteile, Korken, Werkzeuge oder auch nur gefundene Steine, die Kienast in einen neuen ästhetischen Bezug zueinander bringt. Es hat den Anschein, daß dabei die eigentliche, die vorgegebene Größe der Objekte völlig relativiert wird, das heißt etwa, der Blick auf das Foto eines seiner Werke gibt kaum einen Anhaltspunkt auf das tatsächliche Volumen. Kienasts Arbeiten wirken oft wie kleinformatige Modelle, die zwingend nach einer monumentalen Umsetzung verlangen.
Als Schüler Wander Bertonis hat er gelernt, daß jedes Material eine Eigengesetzlichkeit aufweist, die der Künstler nicht nur zu akzeptieren, sondern auch in den Prozeß der Formfindung zu integrieren hat. Wenn sich Kienast bei seinen jüngst entstandenen Arbeiten vor allem des Eisens und der vorhandenen Werkzeuge der Alten Schmiede bedient, so dient dies abermals der Erforschung der von diesen Materialien mitbestimmten Gesetzmäßigkeiten.
Wolfgang Hilger
Kurzbiographie
Ignaz Kienast Geboren am 19.9.1959 in Unterstinkenbrunn (Weinviertel) | 1974-1979 Lehre und Berufstätigkeit als Großhandelskaufmann | 1979-1983 Reisen durch Europa und Asien, dazwischen Zivildienst bei Amnesly International | 1983-1990 Hochschule für angewandle Kunst (Prof. W. Bertoni) | Abschluß mil Diplom | 1989 Ägyplenreise | 1990 Auslandsstipendium des ägyptischen Hochschulministeriums
Ausstellungen (Auswahl)
1985 Preßhaus in der Lehmgrube, Unterstinkenbrunn | 1986 Aktion Museum M, Mistelhach (Katalog) | 1987 Wotruba·Kirche, Wien | Katholische Hochschulgemeinde, Wien | 1988 Preßhaus in der Lehmgrube, Unterstinkenbrunn (Katalog) | Secession, Wien (Teilnahme, "Symposion Krastal") | 1990 Museum der Stadt Kikinda, Jugoslawien (Teilnahme)
Kontakt:
2154 Unterstinkenbrunn 179, TeL 02526/392
1030 Wien, Marxerg. 7/15, Tel. 7394433