Henriette Leinfellner

Wie ein Photograph, der die Welt durch den Sucher seiner Kamera beobachtet, reist Henriette Leinfellner mit einem "Suchrahmen" in der Größe ihrer Druckplatten durch die imaginären Weltlandschaften; irgendwo hinter der Netzhaut der Augen.
 

Ein durch den Suchrahmen gefundener Ausschnitt ist immer so gewählt, daß er als solcher erkennbar bleibt: Exzentrisch, kein "Hier-beginnt-es" und "Hier-endet-es". Eine Verschiebung des Suchrahmens um ein paar Zentimeter würde die Fortsetzung des Bildes zeigen. Unsichtbare Kräfte in diesen "Kopflandschaften", durch den Suchrahmen betrachtet, erscheinen, zeigen das Wechselspiel der im Ausschnitt festgehaltenen Formen, Flächen und Linien. Wirbelnde schwarze Graffiti umtanzen Farbflächen, bilden Raum, werden zu Kreaturen.
Dem Erfindungsreichtum des Betrachters sind keine Grenzen gesetzt. "Rotflächenamöben" zählen ebenso zum vegetabilen Reichtum dieser Welt wie der "Pfeilschnellschwarzriß".
 

Henriette Leinfellners Arbeiten laden zu einer Reportage dieser Welt ein, aus der der Besucher zurückkehrt wie einst Alexander von Humboldt aus der Neuen Welt.
Dirk Jäger
 

Kurzbiographie
Henriette Leinfellner Geboren am 12. Oktober 1962 in Wien | 1977-1981 Aufenthalt in London | 1981-1898 Studium der Malerei und Graphik, Hochschule für angewandle Kunst in Wien | 1989 Diplom mit Auszeichnung

Ausstellungen
seit 1983 Ausstellungsbeteiligungen in Österreich und im Ausland | 1987-1989 Beteiligung an Bildhauersymposien im Steinbruch Engelsberg, NÖ | 1989 Woyty Winmer-Preis, Künstlerhaus Wien | seit 1991 Lehrauftrag an der Hochschule für angewandte Kunt in Wien | Beteiligung an der Triennale "Das gegenwärtige Porträt" Radom, Polen | 1991 Beteiligung an der Triennale "Against War" Majdanck '91, Lublin, Polen | Beteiligung an der Graphikbiennale, Varna | Anerkennungspreis, Wettbewerb "Fingerprints '91" | 1.Preis des Artur-Roessler-Kunstwettbewerbes

Kontakt:
Adresse: 1050 Wien, Laurenzg. 16-18/3/19
Tel.: 556 99 74