Friedrich Eckhardt

Friedrich Eckhardt mißtraut den künstlerischen Methoden, um damit selbst die augenfällige Erscheinungswelt zu reproduzieren. Sofern er Bilder schafft - von Malen kann nicht die Rede sein - , sind es zeichenhafte, durchbrochene Objekte, die an archäologische Stationen erinnern, an erstarrte Stadien des Sezierens. Die Suche nach dem Absoluten ist hinfällig geworden.
 

Dennoch ist Eckhardt ein Positivist und Enzyklopädist. Bildkollektionen und Lehrtafeln aus alten naturwissenschaftlichen Sammelwerken ersetzen ihm - in ironischer Distanz - die Natur. Was unter der Vorgabe wissenschaftlicher Objektivität von eifrigen Illustratoren typisiert und katalogisiert wurde, empfinden wir heute nur zu oft als zeitgebundenes Kunstwerk. Eckhardt erkennt diese in Bücher abgewanderte und dort verborgene Kunst und befreit sie wieder. Mit der gleichen Methode wendet sich Eckhardt alten Warenkatalogen, Kinderbüchern oder populärwissenschaftlichen Reisebeschreibungen zu. Indem er Vorgegebenes verabsolutiert, lehrt er uns, dieses neu zu sehen. In der Präsentation und Auswahl des neu Entdeckten und in dessen unmittelbarer Faktizität liegt sein künstlerischer Anspruch. Eckhardts Bildtafeln sind von leiser Nostalgie umwehte und ästhetisch neu bewertete Fundobjekte. Wir könnten sie als zweidimensionale, optische Ready-mades einer fortgeschrittenen Generation bezeichnen. Wolfgang Hilger
 

Kurzbiographie
Friedrich Eckhardt Geboren am 5. März 1960 in Wiener Neustadt | Seit 1981 Auseinandersetzung mit bildender Kunst | 1984-1989 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (Prof. O. Oberhuber und Prof. E. Caramelle) | 1989 Diplom

Ausstellungsbeteiligungen seit 1986
1989 Galerie Zumtobel, Wien | Museum des 21 Jahrhunderts, Wien, Voltagasse

Kontakt:
1160 Wien Thaliastraße 134/22
Tel. 4532822