Der Nordbahnhof als Deportationsort
21. April 2026, 18:30–20:00
Der Nordbahnhof als Deportationsort
21. April 2026, 18:30–20:00
Auf dem Gelände des ehemaligen Aspangbahnhofs in Wien erinnert heute ein Mahnmal an die Massendeportationen von rund 45.500 Jüdinnen und Juden.
Weniger präsent im öffentlichen Gedächtnis ist, dass sich die Deportationen ab 1943 auf den Wiener Nordbahnhof verlagerten – einem Ort, der bereits zuvor über “Schutzhaft”-Transporte der Gestapo zu einer direkten Verbindung zwischen Wien und Auschwitz wurde. Zwischen 1943 und 1945 wurden von dort mehr als 2.000 als jüdisch definierte Menschen in 33 Transporten nach Theresienstadt und Auschwitz verschleppt.
Die wissenschaftliche Publikation – geschrieben von Michaela Raggam-Blesch, Dieter Hecht und Heidemarie Uhl – widmet sich erstmals der Dokumentation und historischen Einordnung dieses Deportationsortes und rückt seine Bedeutung ins Bewusstsein.
Das Buch Der Norbahnhof als Deportationsort erscheint bei Mandelbaum.
Das Gespräch mit Michaela Raggam-Blesch und Dieter Hecht führt Matti Bunzl.
Michaela Raggam-Blesch ist Historikerin und stellvertretende Leiterin des Zentrums für Holocaust- Studien am Institut für Zeitgeschichte in München, wo sie zu “Mischehefamilien” im NS-dominierten Europa forscht.
Dieter Hecht ist Historiker und Fellow am Institut für Kulturwissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, wo er im Bereich Antisemitismusforschung tätig ist.
Heidemarie Uhl (1956–2023) war mehrfach ausgezeichnete Historikerin und Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und war u. a. Mitglied der Österreichischen Delegation der Internationalen Holocaust Remembrance Alliance (IHRA).
Abbildung von Buchcover Der Wiener Nordbahnhof als Deportationsort © Mandelbaum Verlag
