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    Carl Auböck 1900-1957

    Maler und Designer

    15. September – 23. November 1997

    Carl Auböck 1900-1957

    Maler und Designer

    15. September – 23. November 1997
  • Die Ausstellung "Carl Auböck. 1900 -1957" im Historischen Museum der Stadt Wien (25. September 1997 bis 23. November 1997) findet aus Anlass des 40. Todestages dieses bedeutenden österreichischen Künstlers statt. Gezeigt werden 200 Aquarelle und Ölbilder, die sich bisher unveröffentlicht in Familienbesitz befanden, sowie über 200 Gegenstände aus dem etwa 1600 Entwürfe umfassenden Designeroeuvre Auböcks.

    Das malerische Werk wurde kunsthistorisch aufgearbeitet, sodass in chronologischer Reihenfolge vier große Gruppen präsentiert werden können: Der erste Kontakt mit der Avantgarde am Bauhaus in Weimar (1919-1921), die frühe abstrakte Phase (1921-1925), die gegenständlichen Landschaftsbilder (1925-1943) und das abstrakte Spätwerk (Ende der 40er Jahre-1957). Die herausragende Bedeutung dieses Werks liegt vor allem in den beiden abstrakten Phasen, wobei die erste Gruppe die Formensprache Paul Klees eigenständig weiterentwickelt und in der österreichischen Kunstgeschichte von singulärem Rang ist, während das Spätwerk eine bemerkenswerte, persönliche Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Strömungen der geometrischen bzw. organischen Abstraktion und der informellen Malerei zeigt.

    Das "Auböcksche" Design wird in der Ausstellung entsprechend der dem Design inhärenten Komponenten in zwei Themengruppen präsentiert: der formalen Entwicklung sowie der Funktionalität. Im ersten Bereich wird die wechselvolle Linie verfolgt, die Auböck von den Wiener Bronzen der väterlichen Werkstatt über das Bauhaus in Weimar zurück nach Wien führte, wo er ein bislang unbekanntes Frühwerk schuf. Neben der Produktion publikumswirksamer Art Deco-Gegenstände entstanden Objekte, die in einer in Österreich sonst kaum feststellbaren Weise dem sachlichen Internationalen Stil und dem Stromlinienstil verpflichtet waren. Die Entststehung des berühmten biomorphen Werks, das die 50er Jahre dominierte, datiert im Gegensatz zu bisherigen Meinungen bereits in die frühen 40er Jahre, wodurch Auböcks Stellung als international bedeutender Designer unterstrichen wird. Der zweite Bereich zeigt anhand verschiedener Funktionsgruppen, wie Kleinmöbel, Gegenstände für den Ess- und Schreibtisch, Raucherutensilien und Beleuchtungskörper, das innovative Zusammenspiel zwischen Form und Funktion. Die Bedeutung dieser Objekte wird deutlich durch die Auswahl einiger preisgekrönter Designerideen, etwa der Umkehrlampe, für die Auböck 1954 mit der Goldmedaille der Mailänder Triennale ausgezeichnet wurde.

    Die Ausstellung soll einen Beitrag der erweiterten Betrachtung der österreichischen Kunstgeschichte liefern. Sie soll zu einem Überdenken der Geschichte der österreichischen Malerei führen, die bis dato neben der kurzen Phase des Wiener Kinetismus keine abstrakte Kunst der Klassischen Moderne kannte sowie zu einer Vertiefung und Bereicherung der Geschichte des Designs, das zu Unrecht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf das Phänomen der Wiener Werkstätte reduziert wurde bzw. in keiner werkmonographischen Darstellung vorliegt.

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