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    Breiter Geschmack

    Goldscheider eine Weltmarke aus Wien

    22. November 2007 – 10. Januar 2008

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    Goldscheider eine Weltmarke aus Wien

    22. November 2007 – 10. Januar 2008
  • Wiener Keramik erobert die Welt

     

    Die Marke Goldscheider steht vorwiegend für bunte Keramikfiguren der 1920er und 1930er Jahre – Tänzerinnen, mondäne Damen mit Hunden, launige Tierchen. Lifestyle und die populäre Unterhaltungskultur dieser Jahre standen Pate für die Kleinplastiken. Ihre Vorlagen sind in der Medienwelt, in den auflagenstarken Magazinen mit Illustrationen der modernen Frau, zu finden: Bubikopf, der Star von Film und Revue, die Golferspielerin. Der Reiz der Figuren liegt in der großen Pose und der schillernd bunten Bemalung in vielfältigen Variationen.

    Erfolgsmodelle wie der "Gefangene Vogel" 1922 und der sitzende Scotch-Terrier als "Modehund" 1928 wurden zu Tausenden produziert und exportiert. Heute findet man Goldscheider-Keramik in Amerika genauso wie in Australien und ganz Europa.

    Die Wiener Manufaktur Goldscheider – gegründet 1885 – verschaffte sich binnen weniger Jahre einen ausgezeichneten nationalen und internationalen Ruf. Mit Figuren und Gefäßen aus Fayence, Terrakotta, Bronze und Alabaster lieferte sie dekorative Ziergegenstände für den Geschmack einer breiten Käuferschicht, die sich aus einem riesigen Warensortiment mit Modellen unterschiedlicher Preiskategorien, Farben und Materialien bediente. 

    Die fast 70jährige Geschichte der Manufaktur war geprägt von Historismus, Jugendstil und Art Déco und dem Wandel der thematischen Schwerpunkte: Das Exotische des Orients, Wiener und nationale Typen, Retrofiguren des Rokoko und Biedermeier, Revuetänzerinnen, zeitgenössische Modefiguren, Tierplastiken, Wandmasken u. a. In der Manufaktur Goldscheider wurden zwischen 1885 bis 1953 weit über 10.000 Modelle produziert.

    Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von rund 300 Kleinplastiken und Gebrauchsgegenständen aus der Sammlung des Wien Museums und von Leihgebern. Illustrierte Zeitschriften als Vorlagen und Bilder historischer Wohnungseinrichtungen bilden eine Folie, die Goldscheider als Phänomen einer breiten Geschmackskultur verständlich machen. 

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