Anne Glassner
Dream on Demand
20. Oktober – 18. November 2017
Anne Glassner
Dream on Demand
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Schlafperformance im Rahmen der Ausstellung
Anne Glassner gewährt mit ihrem Konzept „dream on demand“ Einblicke in einen thematischen Schwerpunkt ihres künstlerischen Œuvres. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Sujet des Schlafes durch performative, fotografische wie installative Formensprachen führten sie zur Erforschung des sogenannten luziden Traumes. Mit der bewusstseinstheoretischen Begrifflichkeit des luziden Träumens ist im Wesentlichen eine mehrstufige Methodik gemeint, die die träumende Person in die Lage versetzt, den passiven Zustand der Ausgeliefertheit in der Traumrealität zu überwinden. Schlüsselmoment dabei ist die zu erlangende Erkenntnis, dass man sich als Träumende/r im Illusionsraum des eigenen Unbewussten befindet. Sobald sich diese Bewusstwerdung vollzogen hat, kann die träumende Person nicht bloß die Resultate der eigenen Weltproduktion beobachten, sondern sogar Einfluss auf die Manifestationsprozesse des Gegebenen nehmen. Dies erfordert allerdings den scharfen Blick auf das eigene Selbst. Anne Glassner führte in ihrer künstlerischen Praxis einen mehrphasigen Selbstversuch durch, um diesem kaum zugänglichen Phänomen beizukommen und ließ die gewahr gewordenen Manifestationskräfte des Traumes mit denen des kreativen Wachlebens kulminieren. Der Ausstellungsraum wurde dabei als jene unverrückbare, transzendentalästhetische Konstante herangezogen, um im Modell die Grammatik und das Vokabular des Unbewussten zu visualisieren. Die beim luziden Träumen erkannten Bedeutungsverschiebungen fanden ihren metaphorischen Ausdruck unter anderem in fotografischen Inszenierungen des Raummodells „Musa“. Hier spielte die Künstlerin mit den Manipulationsmöglichkeiten der Gegenstandsrelationen in Bezug auf das zuerst erleidende, dann beobachtende und schließlich einflussnehmende, sich selbst erkennende und reflektierende Subjekt. Anne Glassner kartografiert mit der Arbeit „dream on demand“ eine Terra incognita, auf der der Traum nicht zu einem Nebeneffekt der physiologischen Regenerationsmechanismen im Gehirn hypotrophiert. Sie entlarvt denselben als zwar enigmatischen, jedoch lehrreichen, aber von den meisten wohl noch nie bewusst betretenen Erkenntnisraum des Selbst. Laura Steiner
Kurzbiographie
1984 in Wien geboren / 2010–16 Diplom bildende Kunst (Malerei bei Johanna Kandl/Henning Bohl) an der Universität für angewandte Kunst Wien / 2013–14 Gastsemester Transmediale Kunst (Brigitte Kowanz) / 2004–08 Diplom Kunstpädagogik Akademie der bildenden Künste Wien / 2007 Accademia di Belle Arti Bologna/ITA / 2002–04 Kunstgeschichte, Universität Wien
Ausstellungen/Performances (Auswahl)
2017 Influenced Nightmare, LLLLLL, Seidlgasse 14, Wien / Hacking History, Institut für Kunstgeschichte Wien / Der Geschmack des Individuellen, In der Kubatur des Kabinetts, fluc, Wien / Art on prescription, Via Garibaldi, Venedig/ITA / Kulmination, Vocal Naps, Museumsquartier Wien / Stille, Group Global 3000, Leuschnerdamm 19, Berlin / 2016 In Between Storage, Aizpute/LAT / Die Besitzstörung, Diplomausstellung, Hohenstaufengasse 9, Wien / Etikette, Hohenstaufengasse 9, Wien / 2015 Chasing Max Mustermann, Designhalle Graz / Der Raum nach dem Raum, Kunsthaus Mürz/Stm / XWRA Video and Media Festival, Lamia/GRE / A political breakpoint, Flat1, Wien / Pillow_Performance, Künstlerhaus Wien / Synthetic Zero, Bronx Art Space, New York/USA / 2014 All in, Krinzinger Projekte, Wien / synchron schlafen, Brise2, Performancefestival Flensburg/GER / Die weiteste Entfernung ist die, die uns trennt, Galerie Cella, Opava/CZE / Zur Kraft schöpferischer Zerstörung, Arnulf Rainer Museum, Baden/Nö / Videosnack, Allgold MoMa PS1 Printshop, New York/USA / 2013 Quarantäne 4, Veddeler Kulturbogen, Hamburg/GER / Phone Massage, Plattform for Young Performance Artists, Istanbul/TUR / members only, Galerie im Turm, Baden/Nö / Inkubation, Manufaktur für chirurgische Instrumente, Mariannengasse, Wien / The essence 13, Künstlerhaus Wien / Schlafwandeln, Performance, Universität für Angewandte Kunst, Wien / 2012 Das reine Selbst, Künstlerhaus Passagegalerie, Wien / Illuminazioni II, Heiligenkreuzerhof, Wien / Illuminazioni, Palais Wittgenstein, Wien / The Essence 12, Künstlerhaus Wien
Residencies
2018 Artist in Residence, Nida Art Cologny/LTU / 2017 ICA Yerevan/ARM / 2016 SERDE, Artist in Residence, Aizpute/LAT / 2014 Galerie Cella, Opava/CZE
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