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    Anna Mitterer

    Be-tas-tni Liminal Reflections

    14. Mai – 6. Juni 2013

    Anna Mitterer

    Be-tas-tni Liminal Reflections

    14. Mai – 6. Juni 2013
  • Startgalerie

    1010 Wien, Felderstraße 6–8
    1010 Wien, Felderstraße 6–8

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    In der Sprache der Navajo bedeutet „be-tas-tni“ soviel wie „Spiegel“. Die in der aktuellen Ausstellung von Anna Mitterer präsentierten Werke befassen sich alle mit einem zentralen Thema im OEuvre der Künstlerin: der Auseinandersetzung mit Sein und Schein. In ihrer neuesten Arbeit BE-TAS-TNI fotografiert sie Roy Pete, einen Navajo Medizinmann aus Arizona, den sie in Wien kennengelernt hat. Wenn wir heute Bilder einer „Rothaut“ sehen, sind wir uns sehr wohl der Geschichte des Genozids und Ethnozids bewusst, den die Ureinwohner Nordamerikas durch die Euro-Amerikaner erlitten haben. Wir kennen auch die frühen, von Weissen getätigten Fotografien, welche das Bild des ehrwürdigen, in einer modernen Welt vom Aussterben bedrohten Indianers transportieren, oder das eines wilden, naturnahen Kriegers abseits der „Zivilisation“ – oder wiederum jene Arbeiten, die, von einem ethnologischen Gesichtspunkt aus, die Merkmale eines bestimmten Stammes darzustellen versuchen.
    Was wir in Bildern sehen, hängt immer stark vom Kontext ab, in dem wir sie erleben und in dem sie uns präsentiert werden. Anna Mitterer zeigt uns in den Räumlichkeiten der Startgalerie fünf großformatige, höchst ästhetische fotografische Arbeiten, die auf den ersten Blick zwar frühen Indianerportraits ähneln, bei näherer Betrachtung jedoch zum Reflektieren über die Rolle und Auswirkung tradierter Darstellungscodices und Repräsentationsformen anregen.
    Darüberhinaus wird das konstruierte Set, der gestaltete Kontext, besonders hervorgehoben, was ebenfalls an den gleichzeitig entstandenen Tuschearbeiten, Mise en abyme, ersichtlich ist. Sie sind von der Dokumentation des Übergangs von „wild“ zu „zivilisiert“ der SchülerInnen an der Carlisle Indian Industrial School in Pennsylvania inspiriert, welche bis 1918 rund 12 000 junge IndianerInnen aus ganz Amerika „assimiliert“ hat.
    In einem ganz anderen Kontext, nämlich dem nachempfundenen Hollywood der 1950er-Jahre, reflektiert auch der Film Tagline – An Imitation, dessen Dialog eines glamourösen Paares ausschließlich aus einer Folge von Werbeslogans besteht. Anhand der melodramatischen Kommunikation mit reinen Worthülsen werden klischeehafte Geschlechterrollen und innerste menschliche Sehnsüchte hinterfragt.
    Die aufwendig gestalteten und stark kontextualisierten Sets Anna Mitterers bilden Schwellen zu anderen Welten – in denen wir letzten Endes Spiegel unserer Gesellschaft, unserer Blicke und unserer selbst wiederfinden.
    Suzanne Krizenecky

     

    Kurzbiographie
    Anna Mitterer geboren 1980 in Innsbruck | 1999–2003 Philosophie und Musikwissenschaft, Universität Wien | 2000–05 Akademie der bildenden Künste, Wien (Gunter Damisch) | 2006 Würdigungspreis und Arbeitsstipendium der Akademie der bildenden Künste, Wien

    Ausstellungen (Auswahl)
    2012 2012: remains of space, mit Matthias Buch, mo.ë, Soho Ottakring Unsicheres Terrain, Wien | Desiring the Real. Austria Contemporary, bmukk (kuratiert von Karin Zimmer und Ursula Maria Probst) MOCAB, Belgrad und MUAC, Museo Universitario Arte Contemporáneo Mexico City, Festival Cervantino, Guanajuato, Mexiko | 2011 Road to Nowhere, MASC FOUNDATION, Ottakring, Wien | Portrait – Ein Versuch von Vergänglichkeit, (Projekt mit Coelestine Engels, Renfah, Stylianos Schicho, Christian Weigl) Sammlung Lenikus, Bauernmarkt 1, Wien | Aus Stellung Sicht Zug, Ausstellungsreihe, Bauernmarkt 1, Wien | Into deeper lands at open sea, (kuratiert von Katherina Olschbaur), MAGAZIN, Wien | Cross Borders, MASC FOUNDATION, 39 DADA, Wien | 2010 P . S Parolen Slogans, Monat der Fotografie Eyes On, HAMAKOM, Wien | TOP Kino Wien, SONATE, Film - screening, kuratiert von Stefanie Winter | Sauna, Festival für extensive Kunst, BRUT, Wien | Attitudes Festival, Elementi, Center for Contemporary Arts, Mazedonien | 2009 The Uncanny Club, In der Kubatur des Kabinetts, FLUC, Wien | Medienwerkstatt Wien, video.edition. Austria. release 02, MAK nite | 2008 KUNSTHALLE WIEN ursula blickle videolounge, LE TEMPS SENSIBLE, Videopogramm (kuratiert von Anna Mitterer, Mathilde Roman) | UTOPIA, Paraflows Festival, MAK Contemporary Art Tower, Wien | Kapital-Körper-Konventionen, Forum Schloss Wolkersdorf, NÖ | 2007 8 Positionen, RLB Kunstbrücke, Innsbruck | Walter Koschatzky Kunstpreis 2007, MQ, Wien | Hortus Inclusus, Swingr – raumaufzeit, Wien | 2006 Faktum Flakturm +/– 77 Positionen, Flakleitturm Arenbergpark, Wien | 2005 Vaia – IV International Video Art Show of Alcoi, Spanien | C2-Contemporary Art from Cork, Crawford Municipal Gallery, Cork (2005- European Capital of Culture), Irland | 2003 Ophelia lernt schwimmen, mit Conny Cossa, in den gotischen Räumen des Hauses Sonnenfelsgasse 3, Wien

    Stipendien
    2009 Startstipendium für Bildende Kunst bmukk
    2013/14 Atelierstipendium Paris bmukk

     

    Kontakt:

    anna.mitterer@gmail.com | www.annamitterer.net

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