850 Jahre St. Stephan
Symbol und Mitte in Wien 1147-1997
24. April – 31. August 1997
850 Jahre St. Stephan
Symbol und Mitte in Wien 1147-1997
Allgemeine Info: Seit 850 Jahren bildet der Dom zu St. Stephan die geistige und örtliche Mitte in Wien. Vom frühen Mittelalter bis heute hat er allen Zeitläufen getrotzt, hat die Menschen in Wien von ihrer Geburt bis zum Tode begleitet, hat Herrscher und Ketzer gesehen, hat Belagerungen und Kriege überstanden und wurde mit seiner unverwechselbaren Silhouette zum Symbol Wiens und des wiederauferstandenen Österreich. Die Ausstellung zeichnet in St. Stephan und im Historischen Museum der Stadt Wien an Hand von 400 Objekten die Geschichte des Domes und der mit ihm verbundenen Menschen nach. Gezeigt werden u.a. die Baureste des ältesten Domes, die Geschichte der verschiedenen Bauphasen, die Bedeutung der Musik im Dom, die Liturgie im Dom und die Bedeutung der Kunstwerke, die diese größte Kirche Österreichs zu einem nationalen Symbol Österreichs werden ließen. Zahlreiche Kunstwerke der Schatz- und Reliquienkammer werden zum ersten Male gezeigt, die Baudenkmäler im Dom werden dem Besucher erschlossen und das Grabmal Friedrichs des III. kann aus der Nähe betrachtet werden. Die Ausstellung gibt dem Besucher eine neue Möglichkeit den Dom von St. Stephan kennen zu lernen, einen neuen Blick auf das vertraute Bauwerk und seine Geschichte, die auch eine Geschichte Wiens und Österreichs ist, zu werfen. Die Ausstellung besteht aus verschiedenen Teilbereichen, welche örtlich über den Stephansdom und das Historische Museum der Stadt Wien verteilt sind. Der Dom von St. StephanOrgelempore: Musik in St. Stephan (inkl. Dokumente zu Mozart und St. Stephan)Paramente (kirchliche Gewänder)ReliquienDer Dom von 1147 Friedrichsgrab: kann zum ersten Male aus der Nähe besichtigt werden, eine Empore ermöglicht den Blick auf den Deckel des Grabmals, welcher bisher noch nie dem Publikum sichtbar warBarbarakapelle: St. Stephan und die LiturgieReliquienkammer: Die Schatzkammer von St. StephanStephansdom: Die Kunstwerke im Inneren des Stephansdomes sind mit Nummern bezeichnet, ein kurzer Führer zu diesen Kunstwerken kann in der Ausstellung erworben werden.Historisches Museum der Stadt Wien, Karlsplatz Sonderausstellungsraum: Die Geschichte der Wiener Bauhütte Gotische Planrisse St. Stephan und die Wiener (Geschichte und Geschichten um St. Stephan) Das Dommodell von 1861 Erdgeschoss: Urkunden zum Dom (inkl. Stiftungsurkunde Rudolfs IV. )Glasfenster in neuer, originaler Aufstellung Skulpturen (inkl. Fürstenfiguren, Grabfiguren Rudolf IV. und seiner Gemahlin)
Information: Kurze Geschichte des Domes von St. Stephan
Erster Bau (1137 - 1160): Neueste Grabungen im Jahre 1996 scheinen zu belegen, daß sich an dieser Stelle bereits vor 1137 eine Kirche befunden haben dürfte, die aber heute nicht mehr fassbar ist. 1137 wird nach dem Tauschvertrag von Mautern mit dem Bau der ersten großen Kirche begonnen, die 1147 vom Passauer Bischof Reginbert dem hl. Stephan geweiht wird, um 1160 durfte die zu diesem Zeitpunkt noch außerhalb der Mauern gelegene Kirche als dreischiffige Basilika mit einem zweitürmigen Westwerk vollendet worden sein Zweiter Bau: (1230/40 - 1263): Spätromanischer Neubau mit dem selben Grundriss wie Bau 1. Die Fertigstellung wurde durch einen Stadtbrand von 1258 verzögert, die Kirche 1263 geweiht. Von dieser Kirche sind die Westfassade mit dem Riesentor (um 1230/40), die Heidentürme und die Westempore im Inneren erhalten.Dritter Bau (1304 - 1523): der Neubau begann 1304 mit dem hochgotischen Chor (Albertinischer Chor), um 1340 fertiggestellt, 1359 - 1440 Bau des spätgotischen Langhauses. Errichtung des Dachstuhls um 1440. 1359 - 1433 Arbeiten am hochgotischen Südturm (Hoher Turm), 1467 Beginn des Baus des spätgotischen Nordturmes (Adlerturm), der jedoch 1511 eingestellt wurde. Das Bischofstor im Norden wurde 1380/90 und das Singertor im Süden 1440/50 errichtet. Im 18. Jahrhundert wurde der Dom im Inneren großteils barockisiert, der Ausbau der Giebel an der Südseite erfolgte erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts.