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Neidhart Festsaal

1010 Wien, Tuchlauben 19

T: +43 1 535 90 65

1979 war es eine kleine Sensation, als man bei Bauarbeiten im Haus Tuchlauben 19 die ältesten nicht kirchlichen Wandmalereien aus dem Mittelalter entdeckte. Sie sind um 1407 entstanden, als der reiche Tuchhändler Michel Menschein seinen privaten Tanz- und Festsaal prächtig ausgestalten ließ. Im Zentrum der lebendigen Darstellungen stehen die Lieder des Tondichters Neidhart von Reuental (ca. 1180–1240). Sie drehen sich um die Liebe und Feste genauso wie um das bisweilen schwierige Verhältnis verschiedener sozialer Schichten in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs. Die Liedtradition blieb lange Zeit lebendig und erlebte 100 Jahre später eine neue Blüte, als der Spaßmacher Neidhart Fuchs die Tradition am Habsburgerhof wieder aufnahm und das Liedgut erweiterte. Sein Grabmal ist noch heute an der Südseite des Stephansdoms zu sehen. Bis ins 15. Jahrhundert – also bis in die Zeit der Entstehung der Wandmalereien – waren Neidhartspiele sehr beliebt und könnten als Inspiration gedient haben.

Rund um die lebendigen Szenerien bietet der Neidhart Festsaal spannende Einblicke in das Alltagsleben im mittelalterlichen Wien, wobei besonders auf Musik und Tanz bis hin zu Mode und Essen eingegangen wird. Die Geschichte des Hauses, die Wandmalereien und ihre Restaurierung bilden einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung.

Die Ausstellung ist für alle Altersstufen, besonders aber auch für Schulklassen, ausgelegt. 

Zu Wien im Mittelalter siehe auch Virgilkapelle.