RESTITUTION
Der Wiener Gemeinderat hat am 29. April 1999 beschlossen, Kunst- und Kulturgegenstände, die während der NS-Zeit von Museen, Bibliotheken, Archiven und Sammlungen der Stadt Wien durch Ankauf oder Widmung erworben wurden und als bedenkliche Erwerbungen (Raub, Beschlagnahme, Enteignung etc.) einzustufen sind, an die ursprünglichen Eigentümer oder deren Rechtsnachfolger zu restituieren.
Vugesta-Ankäufe 1940-1945
In den Museen der Stadt Wien befinden sich die nachstehend aufgelisteten Objekte, die die Städtischen Sammlungen in der NS-Zeit zum Teil vom Hauptsitz der "Vugesta" (Verwertungsstelle für jüdisches Umzugsgut der Gestapo) in Wien 1, Bauernmarkt 24, zum Teil von der Möbelverwertungsstelle der Vugesta in Wien 2, Krummbaumgasse 8, erwarben.
Die Vugesta "verwertete" vom Zeitpunkt ihrer Errichtung im Frühherbst 1940 bis zum Kriegsende das Umzugsgut von 5.000 bis 6.000 und die Wohnungseinrichtungen von mindestens 10.000 geflüchteten oder deportierten jüdischen Familien.
In den Unterlagen der Museen der Stadt Wien über diese Erwerbungen findet sich zumeist die Eintragung "Ankauf bei der Vugesta" oder "Ankauf von der Gestapo aus im Ausbürgerungsverfahren beschlagnahmten Sachwerten", aber nie der Name ehemaliger Eigentümer.
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Dorotheumsankäufe 1940-1945
Die nachfolgende Liste von Dorotheumsankäufen enthält jene von den Städtischen Sammlungen in der NS-Zeit bei der Wiener Versteigerungsanstalt Dorotheum angekauften Objekte, deren ursprüngliche Eigentümer nicht eruiert werden konnten.
Die Museen der Stadt Wien veröffentlichen diese Liste, weil anzunehmen ist, dass ein Teil der Objekte aufgrund nationalsozialistischer Verfolgungsmaßnahmen versteigert wurde und an die ursprünglichen Eigentümer oder deren Rechtsnachfolger zu restituieren ist.
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Ankäufe aus dem Kunsthandel und aus Antiquariaten, Widmungen von öffentlichen Stellen sowie Ankäufe und Spenden von Julius Fargel 1938-1945
Die nachfolgenden drei Objektlisten enthalten jene von den Städtischen Sammlungen in den Jahren 1938-1945 aus dem Kunsthandel sowie aus Antiquariaten, von öffentlichen Stellen und von Julius Fargel erworbenen Objekte, deren Eigentümer zum Zeitpunkt der nationalsozialistischen Machtübernahme Österreichs im März 1938 nicht zweifelsfrei festgestellt werden konnten.
Es ist anzunehmen, dass auch ein Teil dieser Objekte aufgrund nationalsozialistischer Verfolgungsmaßnahmen über den Kunsthandel, Antiquariate und öffentliche Stellen in den Besitz der Museen der Stadt Wien gelangten.
Julius Fargel arbeitete gleichzeitig als Schätzmeister für Gemälde bei der Vugesta (Verwertungsstelle für jüdisches Umzugsgut der Gestapo) sowie als Gemälderestaurator für die Städtischen Sammlungen, und es gibt Indizien dafür, dass ein Teil jener Objekte, die Fargel den Städtischen Sammlungen verkaufte oder spendete, zuvor Juden entwendet worden waren.
Ankäufe aus dem Kunsthandel und aus Antiquariaten
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Widmungen von öffentlichen Stellen
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Ankäufe und Spenden von Julius Fargel 1938-1945
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Die Museen der Stadt Wien bitten darum, zweckdienliche Mitteilungen über die Herkunft der angeführten, von der Vugesta, dem Dorotheum, aus dem sonstigen Kunsthandel, aus Antiquariaten, von öffentlichen Stellen sowie von Julius Fargel erworbenen Objekte und über deren ehemalige Eigentümer bzw. heutige Anspruchsberechtigte an die Restitutionsbeauftragten der Museen der Stadt Wien zu richten:
MAG. GERHARD MILCHRAM
T: +43 1 505 87 47 84034
E: gerhard.milchram(at)wienmuseum.at
DR. MICHAEL WLADIKA
T: +43 664 213 04 81
E: michael.wladika(at)wienmuseum.at
Restitutionsberichte 2002 bis 2021
Erstattet auf Grund des Gemeinderatsbeschlusses vom 29. April 1999 über die Übereignung von Kunst- und Kulturgegenständen aus den Sammlungen der Stadt Wien sowie der Wiener Stadt- und Landesbibliothek.
Restitutionsberichte 2002 bis 2021 als PDF-Download:
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Kunst-Datenbank des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
Der Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus betreibt seit Oktober 2006 unter www.kunstrestitution.at und www.artrestitution.at eine Kunst-Datenbank, die Berechtigten weltweit bei der Suche nach enteigneten Kunstobjekten helfen soll.