
Corona in Wien:
Ein Sammlungsprojekt zur Stadtgeschichte
Wie werden kommende Generationen wissen, was die Corona-Krise für Wien bedeutet hat? Digitale Formate kommen und gehen – Objekte überdauern.
Am 25. März 2020, kurz nach Beginn des ersten Corona-Lockdowns, startete das Wien Museum einen Sammlungsaufruf und bat die Wiener Bevölkerung um Hinweise auf Objekte, die vom veränderten privaten oder beruflichen Alltag in Zeiten der Pandemie erzählen. In einer ersten Projektphase wurden digitale Fotos dieser Objekte gesammelt. Bis Ende Juni 2020 haben uns mehr als 2.300 Einsendungen mit über 6.000 Bildvorschlägen erreicht; eine Auswahl von 235 Fotos ist hier zu sehen.
Im Juni 2020, nach Ende des ersten Corona-Lockdowns, startete die zweite Phase des Projekts, in der ausgewählte Objekte auch physisch in die Sammlung der Stadt Wien, die vom Wien Museum verwaltet wird, übernommen wurden. Kuratorin Martina Nußbaumer und Anna Jungmayr, Curatorial Junior Fellow im Wien Museum, sichteten die Objekte u.a. entlang folgender Kriterien: Hat das Objekt einen konkreten Bezug zu Wien? Erzählt es eine repräsentative und gesellschaftlich relevante Geschichte über die Corona-Krise? Lässt es sich von seinen Materialeigenschaften her dauerhaft konservieren? Zugleich wurden auch die persönlichen Geschichten, die die Objekteinbringer*innen zu ihren Gegenständen erzählen, dokumentiert.
Die ausgewählten Objekte wurden in das Depot des Museums eingelagert und so für die Nachwelt und für künftige Ausstellungen, Publikationen und Forschungen gesichert. Darüber hinaus sammelt das Wien Museum auch weiterhin aktiv zur Corona-Krise: Bitte schicken Sie Ihre Objektvorschläge in Form von einem Foto und einem kurzen Text, welche Geschichte dieses Objekt für Sie erzählt, an wien2020(at)wienmuseum.com. (Mit der Zusendung verbunden ist Ihre Einwilligung für die Veröffentlichung der Fotos Ihrer Objekte durch das Wien Museum.)
Eine Auswahl der im Frühjahr 2020 eingesendeten Fotos sehen Sie hier:

Anna Kulovits: „Den ‚Captain Hook-Enterhaken‘ hat mein Bruder Simon Kulovits für mich entworfen. Er ist ziemlich funktional: man kann damit die Wohnungstür zuziehen, Licht im Gang anmachen, den Lift holen und die Türklinke runterdrücken. So muss man nichts angreifen!“

Mag.a Martina Greiner-Lebenbauer: „In den ersten Wochen des Lockdowns haben meine zwei Töchter (14 & 17) und ich unsere Gedanken auf ein Plakat geschrieben und gezeichnet. Es war ein Stück Psychohygiene für uns. Es hängt noch bei uns am Kasten.“

Andree Vollmers: „Drive-In... Das kannten wir bisher nur von Schnellrestaurants! Jetzt können sich Mitarbeiter aus systemrelevanten Berufen auch auf diese Weise testen lassen.“

Quirin Gerstenecker: „Auf der Bühne wie im Publikum gelten Abstands-und Hygieneregeln. Maskenzwang gibt es nur hinter der Bühne. Auch das Publikum (maximal 100 Personen) darf die Masken im Saal abnehmen.“ © Lukas Beck / Wiener Konzerthaus & Wiener Symphoniker

Idee/Ausstattung: Reese Sunrise, Foto: Nora Gutwenger: „Das Wort CORONA liest sich rückwärts: anoROC. anaROC ist wie ein Rock zu tragen, praktisch wie ein Rucksack und eindeutig erkennbar als DisTANZ-Hack für andere.“

Walpurga Spitzer: „Ich habe meine WhatsApp-Korrespondenzen mit meinen Wanderfreundinnen, Risikogruppe 70+ und 80+, in Bildern festgehalten.“

Sonja Moller: „Mein fertiger Corona-Kalender. Ich hoffe, dass ich nie wieder SO einen Kalender brauche. Dieses tägliche Kästchen zu zeichnen, hat aber gut getan.“

Christof Klech: „Dieses Liedertagebuch dokumentiert unsere täglichen Treffen, die sich rasch zum Fixpunkt der gesamten Nachbarschaft entwickelten. So kam man auch mit Menschen ins Gespräch, die man bisher zwar gegrüßt, aber kaum gekannt hat.“

Anonym: „Diese Plakate sind entlang des Donaukanalradwegs in der Innenstadt zu sehen. Die Website ‚revolte.blackblogs.org‘ ging leider nie auf, ich hätte gerne mehr Hintergrundargumentation dazu nachgelesen.“

Daniel Schmidt: „Nach zwei Monaten Zwangspause endlich wieder im ‚Zweitwohnzimmer‘, wenn auch unter dem Motto ‚Sichere Gastfreundschaft‘.“

Oleksandra Stehlik: „In Corona-Zeiten hat sich die deutsche Sprache sehr verändert. Viele für mich unbekannte Wörter musste ich übersetzen. So entstand die Idee, aus diversen Notizen ein echtes Covid-19-Wörterbuch zu schaffen.“

Andree Vollmers: „Wien wurde kürzlich nicht nur zur grünsten Stadt der Welt gewählt, es wächst Dank Corona auch über all in der Stadt der Schilderwald und nimmt groteske Ausmaße an …“

Steffi: „Ich war zwar nie weg, da ich seit 16.3.2020 durchgehend gearbeitet habe (kein Homeoffice möglich), freue mich aber trotzdem über diese nette morgendliche Begrüßung!“

Familie Schönhofer: „Trotz "Lockdown" können wir mit unserem Opi in Niederösterreich über Skype einen netten Spieleabend haben. Uno geht auch sehr gut.“

Lisa Gruber: „Mein „Wimmelbild“ zu den Hamsterkäufen Mitte März: Panikattacke, Verzweiflung über den Mangel an Toilettenpapier, sind genauso in meinem Bild festgehalten wie der Wuhan-Shake, das Niesen in die Armbeuge, und dazwischen noch vieles mehr.“

Thomas Giller/Giller&Co: „Im Anhang ein paar Impressionen aus meinem Barbershop während der Coronazeit.“

Jess Martin: „Diese Botschaft, die mein Nachbar aus dem Fenster gehängt hat, schien eine politische Antwort darauf zu sein, wie es Flüchtlingen dank geschlossener Grenzen ergeht. Im Gegensatz zur gemütlicheren Erfahrung vieler Wiener und Wienerinnen mit den Ausgangsbeschränkungen.“

Martha Hurley und David Graves: „Das Bild dient dem ehrlichen Dank an die Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Versorgung. Sie haben gearbeitet, um uns anderen zu ermöglichen, zu Hause und in sozialer Distanz zu bleiben, um damit das Leid durch Corona zu begrenzen.“

Richard Myska: „Wiedereröffnung des Spielplatzes Wienerberg 1100 Wien, inklusive Dankeschön des „Team Wienerberg des Forstamtes Wien (MA49)" was ich persönlich ganz lieb finde.“

Anita Berki: „Mein Lieblingswürstelstand bei der U6-Station Währingerstraße/Volksoper – eine sehr nette Variante der Babyelefanten, wie ich finde.“

Ilse Prenner: „Diese Zeichnungen hängen an einem Zaun eines wegen Corona geschlossenen Kindergartens, an dem ich oft vorbei gehe. Ich finde sie sehr herzig und ermutigend.“

Daniel Schmidt: „Mit diesen Aushängen wurde der Hauptbahnhof regelrecht zugepflastert. Partyverbot!“

Sebastian Schwager: „Das war meine „Eintrittskarte" in die provisorisch errichtete Notfallambulanz des AKH Wien (in desinfizierten und überwachten Containern vor dem eigentlichen AKH-Haupteingang).“

Birgit Kager: „Ein Schild, das offensichtlich ein Witzbold am Friedhofstor angebracht hat. Typisch Wiener Schmäh – ein echter Wiener geht nicht unter, nicht einmal in Corona-Zeiten! ;-)“

Demonstration gegen die Regierungsmaßnahmen und Einschränkungen im Zuge der Corona-Krise, Albertinaplatz © Luca Faccio / Bildrecht

Pia Pfeifer: „Eine Corona-Torte, die ich gebacken habe. Natürlich ist der Virus kein Grund zum Feiern, aber Süßes geht immer und den Virus durch Aufessen zu vernichten war lustig ;).“

Gerli Metz: „Ich habe heute Geburtstag. Weil mein Patenkind Elisa mich an meinem Geburtstag nicht sehen und umarmen darf, hat sie mir eine Umarmung per Post geschickt. Ich habe mich echt gefreut.“

Anonym: „(Online) Dinner 2020… ‚ein gutes Essen bringt (noch immer) gute Leute zusammen.‘ Sokrates.“

Barbara Nebl: „Die Spielplätze bleiben während der Krise leer, sie sind gesperrt und dürfen nicht genutzt werden. Die Pfadfinder*innen machen das Beste daraus, sie regen an, auf die Viren Jagd zu machen.“

Kapitän Michael Buchanan: „Das ist die Realität von Austrian Airlines: Statt Menschen wird Fracht geflogen. Dringend benötigtes medizinisches Zubehör wird in der Boeing 777 aus China nach Österreich geflogen!“

Oliver Lehmann: „Anbei das Bild einer Notiz auf der Tür eines Bordells in meiner Nachbarschaft (Asien Girls, Mittersteig 8, 1050 Wien), das seit 23. März dort angebracht ist.“

Thomas Wawris: „Die Pfadfinder (Guides und Späher - kurz GuSp) der Gruppe 31 - Stadlau (Wien 22) treffen sich zu einer Online-Heimstunde."

Clara Pavicsits: „Mich als Klimaaktivistin begleitet der Kampf gegen die Klimakrise noch mehr als vor der Corona-Krise. Dies ist ein Bild von meinem Banner zum Online-Klimastreik am 24.04.2020.“

Franziska Marhold: „Als zum digitalen Klimastreik aufgerufen wurde, hängten meine Schwester und ich ein Schild an den Balkon. Später hing ein Ähnliches im Fenster der Nachbarn - ein schöner Moment der Solidarität und Gemeinschaft in Zeiten der Krise.“

Olivia Baniqued: „Quarantäne – Selbsthilfechart: Ein kleines Poster, auf dem ich alle Ideen gesammelt habe, falls die Quarantäne so fad wird, dass einem sogar die Ideen zur Selbstbeschäftigung fehlen. Die meisten Dinge haben wir tatsächlich gemacht."

Sigrid Karpf: „Wir vernetzen Nachbar*innen in allen Bezirken mit Hilfesuchenden. Unsere HelferInnen erledigen Einkäufe, holen Medikamente in der Apotheke ab, gehen mit Hunden Gassi, bieten Telefonate gegen Einsamkeit an und sind seit 5 Wochen unterwegs.“

Tanja Prušnik: „Ich nutzte die zurückgezogene Zeit für ein aktuell-relevantes Kunstprojekt. Seit langem beschäftige ich mich mit Origami. Servietten waren durch ihren Bezug zu verdeckenden Gesichtsteilen naheliegend. Jedes der Readymades ist ein Unikat.“

Elvira Franta: „Fiaker mit den Schildern ‚Ausser Dienst‘ und ‚Bewegungsfahrt‘. Ein sehr trauriger Anblick, eines unserer großartigsten Wahrzeichen ohne Gäste zu sehen.“

Verena Henneberger: „Meine Mitbewohnerinnen und ich haben Masken genäht und mit dem Hashtag #leavenoonebehind bedruckt, um trotz des Versammlungsverbots und der Verunmöglichung von Demonstrationen auf die Situation von Geflüchteten aufmerksam zu machen.“

Michael Kofler: „In Zeiten von Corona kommen zwar nicht die Freund*innen zur Geburtstagsparty, aber die wichtigen Begleiter*innen sind alle da: der Fuchs Wui, der Hase Lili, der Wal Wali und der Panther Noah.”

Klemens Himpele, Leiter MA 23 - Wirtschaft, Arbeit und Statistik der Stadt Wien: Gästeankünfte in Wien im Vergleich zum Vorjahresmonat

Pernica Miroslav: „Das Bild zeigt die Perspektive eines Schülers beim Homeoffice und die Punkte sind einzelne Bildschirm-Pixel vom Monitor, die wir beim Homeoffice die ganze Zeit anschauen, wenn wir mit dem Computer arbeiten.“

Dvora Barzilai: Oberkantor Shmuel Barzilai beim Gebet im leeren Wiener Stadttempel. Gläubigen ist die Teilnahme via Live-Stream möglich - eines der vielen Angebote der Israelitischen Kultusgemeinde (IKF) während der Corona-Krise.

Gertrude Mayerhofer: „Diesen Zettel fanden wir hinter unserer Windschutzscheibe, als wir nach einem Spaziergang zum Auto zurückkamen. Drei weitere mit Wiener Kennzeichen wurden mit solchen Zetteln geschmückt. Wir waren wie vor den Kopf gestoßen.“

Ursula Adam, Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds (waff): „Der sprunghafte Anstieg der Arbeitslosigkeit und der Einbruch in den Beschäftigtenzahlen per Ende März hat uns einen ‚AM-Report kompakt‘ beschert, wie wir ihn in unserer langen Berufslaufbahn in der Arbeitsmarktpolitik noch nie gesehen haben.“

Anonym: „Das Unverständlichste an der Coronazeit ist die Schließung der Bundesgärten. Die Reichen haben Gärten, machen Ausflüge mit dem Auto. Die Armen harren in einer 30m2-Wohnung aus und dürfen auf den Bürgersteigen Wiens um einander herum eiern.“

Heidrun Kubart: „Ein Foto, das die derzeitige Situation für die kommende Generation mit den Worten eines Wiener Herzens beschreibt. Aufgenommen vor dem Augarten, der, da er ja Bundesgarten ist, geschlossen ist.“

Valentina Neugebauer: „Um in diesen Tagen jemanden im Krankenhaus besuchen zu können, muss man vor dem Krankenhausgebäude einen Coronacheck in einem Container durchmachen. Dies ist die Bestätigung, dass ich das Krankenhaus betreten durfte.“

Uwe Rustenbeck Photography: „Die Dionys-Schönecker-Statue vor dem Allianz Stadion in Wien Hütteldorf trug am Ostermontag eine Maske. Der Spruch im Hintergrund ist zwar zeitlos, scheint aber gerade jetzt besonders zutreffend zu sein.“

Nachbarschaft Otto Probst Siedlung: „Eine Aktion der Kinder der Wienerberg Siedlung in Wien 10. Ich finde es eine kreative, entzückende Idee und die Schlange wächst täglich.“

Barbara Zauner: „Hier mein Beitrag zu ‚Homeoffice mit Kindern‘, Niklas und Jakob sind 6 und 8 Jahre alt und finden Mama's Telkos nur halb so spannend wie Mama selbst, deshalb habe ich ihnen diesen Zettel an die Wohnzimmertüre geklebt.“

Anna Turnheim: „24 selbstgemachte Stoffmasken, den OP-Masken nachempfunden, für meine tollen Pflege-Mitarbeiter*innen in einem KH im 6. Bezirk als Ostergeschenk! Natürlich nur für den privaten Gebrauch, wenn sie auch mal wieder frei haben.“

Julia Rhinehart Photography: „Mein Sohn und seine Oma, getrennt durch Glas zu Ostern aufgrund der Corona-Krise.“

Lydia Rössler: „Geschäfte in meiner Umgebung lerne ich neu kennen, liebenswert bis verschrobene Infos zur Schließung.“

Walter Kuhn: „Spontan über Facebook verabredeter Sonntags-Frühschoppen mit Bier und Sekt am 29.3.2020 im Innenhof des Wohnhauses, streng auf Social Distancing achtend.“

Emese Sagi: „Diese Couch war die erste humoristische Verarbeitung, die mir bereits in der ersten Woche der Ausgangsbeschränkungen über den Spazierweg lief. Standort: Linke Wienzeile, vor dem Schmauswaberl Beisl - vielleicht ein Werk der Stammgäste.“

Michael Tripolt-Felch: „Das Gif ‚Isolation Day3‘ beschreibt mein Gefühl zu Beginn der Isolation vor dem Hintergrund, dess es in Ottakring in meinem Radius nur Häuserblocks und Betonwüste gibt.“

Lucas Ditl: „Ich unterrichte Bildnerische Erziehung an der HLTW13 Bergheidengasse. Hier eine Arbeit von meiner Schülerin Lea Benkovits, die im Zuge des ‚E-Learning-Programmes‘ entstanden ist. Das Thema war u.a. ‚Konkrete Poesie‘.“

Anonym: „Seit 14.03. führe ich ein Tagebuch, um die Nachwirkungen zu dokumentieren. Es ist alles so surreal. Von Hand geschrieben, mit Zusatzzetteln, wo ich mir gleich immer einen Speiseplan für eine komplette Woche zusammengestellt habe.“

Anna Bolovich: „Das ist die Zeichnung meines Enkels, Thomas Bolovich, wie er das COVID-19 Virus sieht und wie er glaubt, es bekämpfen zu können. Er hat mir dieses Bild geschickt, weil ich im AKH tätig bin und ich daher tgl. viele Stunden im Spital bin.“

Angelika Czedik-Eysenberg: „Die Klasse 2A der Schule Mittelgasse bekommt regelmäßig Leseblätter mit Texten, in denen das Klassenmaskottchen Stoffelefant Valentin aus seinem Leben erzählt. Dieses Leseblatt hat mich als Mutter fast zu Tränen gerührt.“

Lisa Höller-Tesar: „Ich unterrichte in der Volksschule Bernhardthal. Im Rahmen des Onlineunterrichts hatten die Kinder die Aufgabe, ein Frühlingsbild zu zeichnen. Mein Schüler Halid hat mir daraufhin das Bild ‚Frühling durchs Schlüssselloch‘ geschickt.“

Gregor Rührer: „Wer ist Herr Josef? Eine Gliederpuppe die bis zum Beginn der Corona-Krise ein verstaubtes Leben im Wohnzimmerregal führte. Herr Josef ist dem Virus sehr dankbar. Herr Josef darf jetzt nämlich sehr viel in der Wohnung unternehmen.“

Manfred Gaderer: „Ein anderes Motiv fällt mir momentan nicht ein: Ich selbst mit der Angst und mit der Bedrohung (älterer Mensch).“

Robert Wiesner: „Minimal-Prozession um die Karmeliterkirche, Pfarrer Denis Cardinaux, begleitet von Video-Filmer.“

Chri Pri: ‚House of Hope - Social Bazar‘ ist ein gemeinnütziges Projekt, das von Ehrenamtlichen mit und ohne Fluchthintergrund betrieben wird. Jetzt kommt Hilfe von jenen, denen geholfen wurde, für die Nachbar*innen im 23. Bezirk.

Thomas Frieß: „Wenn wir uns schon nicht treffen können, so videocallen wir doch täglich über drei Generationen hinweg. Beim Großvater dauerte es viele, viele Stunden, bis wir via Telefon-Fernsupport die notwendigen Apps auf seinen Computer gebracht haben.“

Christof Stein & Elisabeth Gottfried: „Wir haben ein Notizbuch in ein Haus-Quarantäne-Tagebuch, das so genannte ‚Schreib weiter-Buch‘, umfunktioniert und lassen es in unserer von spannenden Charakteren geprägten Hausgemeinschaft zirkulieren. Das Cover hat Vito Gottfried-Lulić gestaltet.“

Astrid Hrdina: „Wenn das Kind die ganze Zeit vorm Tablet sitzt, muss man sich neue Indoor-Hobbys suchen ... am besten etwas Meditatives wie Cross Stich, um sich von den Dramen des Home Schoolings zu erholen.“

Eva Cil: „Eine polizeiliche Information, die mir am 20.3.20 beim Versuch, alleine per Fahrrad von der Überfuhrstraße aus auf den Hubertusdamm aufzufahren, von einer freundlichen Polizistin überreicht wurde. Ich musste umdrehen.“

Uschi Gross: „Das klebt am Eingang zu meinem lokalen Supermarkt in der Ottakringer Straße. Wenn ich es sehe, muss ich immer lächeln und versuche das den Mitarbeitern - trotz Maske - zu vermitteln!“

Margit Berger: „Am 26.3.2020 beschäftigte mich die ängstliche Frage, welche wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen das Corona-Virus wohl haben wird. Was wird anders? Wo gibt es für uns danach Einbußen? Wird meine bescheidene Pension reichen?“

Nora Rath Hodann: „Corona-Ostereier, von meinem Onkel Norbert Mlekusch für seinen Osterstrauch gebastelt.“

Diana Köhle: „Mein Handtaschen-Inhalt VOR (links im Bild) & WÄHREND (rechts im Bild) Corona-Zeiten.“

Harald Lorenz: „Ein Gitarrist und Sänger im ‚Fenster am Eck‘ im 2. Stock, der fast täglich mehrere Dutzend Zuhörer*innen (natürlich immer mit genügend Sicherheitsabstand) anlockt (Döblinger Hauptstraße, Ecke Sommergasse).“

Kristine Tornquist: „Diese Veranschaulichung des vorgeschriebenen Meters Abstand fand ich beim Spazieren in der Dietrichsteingasse - mit Kreide auf die Straße gemalt.“

Peter Feermann & Esther Zahel: „Das Social-Distancing-Tutu ermöglicht es den Menschen, wieder am öffentlichen Leben teilzunehmen und den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Es ist faltbar, sodass man locker durch jede Tür passt.“

Clara Kaufmann: „Vier Modelle von Masken, um sie für mich als Brillenträgerin zu optimieren. Das Modell, in dem ich obenrum den Metallstreifen aus einem Schnellhefter eingearbeitet habe, um die Maske perfekt an den Nasenrücken anzupassen, ist das Beste.“

Beatrix Sadler: „Begonnen wurde der Teppich schon vor ein paar Jahren. Allerdings ist die Arbeit dann einige Jahre unvollendet liegen geblieben. Im Rahmen der Coronaepidemie hatte ich Zeit und Muße für die Fertigstellung.“

Anonym: „1020, Johannes-von-Gott-Platz. Gegenüber vom Haupteingang des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder. Johannes von Gott (1495-1550) war Gründer des Ordens der Barmherzigen Brüder.“

Sonja Moller: „Mein Kalender funktioniert so: Jeden Tag bemalen wir (meine Tochter und ich) ein Kästchen. Und wenn diese Virus-Bekämpfungsmaßnahmen vorbei sind - dann soll ein großes buntes Bild entstanden sein, als Zeichen der Hoffnung!“

Martin Haidl-Bitai und Familie: „Am ersten Wochenende haben wir uns entschlossen, den regulären Stundenplan in einen Stundenplan für den ‚Covid-19-Heimunterricht‘ umzuschreiben. Seit der 2. Woche funktioniert es nun wirklich viel besser.“

Nora Rath Hodann: „Wie kommt das Virus in den Körper? Meine Tochter, die eigens ein Tagebuch angelegt hat, hat hierfür eine Erklärungsskizze zur Ansteckung gezeichnet.“

Olaf Osten, Pendeln 247 / Wien, Neue Welt / Farbstift auf Taschenkalender / 2020: „Meine Dokumentation besteht aus einer Serie von Zeichnungen meines Küchenfensters – an dem ich gerade häufiger sitze.“

Die 48er: „Seit Mittwoch, dem 1.4.2020, sind 70 der Wiener Müllautos mit dem Spruch ‚Bleiben Sie ein OptiMIST‘ beklebt. Die Müllabfuhr funktioniert auch im Corona-Modus verlässlich weiter.

Alexandra Feldhofer: „Nachmittags-Tratsch der kleinen Paula mit Flora, ihrer Nachbarin auf der Terrasse.“

Alex Kaliwoda: „Gebetsraum 1050 Embelgasse. Ein deutliches Zeichen der sensiblen Wahrnehmung und der gelebten Intergration.“

Franz: „Passierschein, der mir vorgestern nach der Kontrolle am Eingang des Krankenhaus Nord ausgestellt wurde und der es uns ermöglichte, unsere Tochter gemeinsam zur Welt zu bringen.“

Hermine Jira: „Für das Haustor hat mein Sohn mit dem 3D-Drucker einen Aufsatz angefertigt, damit man die Türschnalle nicht angreifen muss.“

Marie-Teres Aebi: „Mit dieser Ein-Minuten-Zeichnung hat meine achtjährige Tochter Joséphine beim Abendessen ihren Frust auf zwei Schmierzetteln zum Ausdruck gebracht. Aber wir werden Corona wohl besiegen: ‚Stao‘ – Ciao! So möge es sein!“

Elisabeth Kuntner: „Ich hatte am 27.3. Geburtstag und bisher gab es immer ein Fest. Ich habe auch heuer eines gemacht, allerdings mit dem Spielzeug meiner Tochter. Eine Partyszene mit guten Freund*innen in Zeiten von Corona.“

Helmut Stemmer: Mag. Sonja Macher und ihre Schüler*innen der NMS Leibnizgasse im Rahmen des Projekts „EduMakerSpace Favoriten“

Markus Pitzer: „Ein Foto, das die Hand meiner Frau und meine zeigt. Meine Frau ist positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Ich bin nicht getestet worden, weil ich keine Symptome aufweise. Mir geht es auch nach nunmehr 2 Wochen Quarantäne sehr gut.“

Helga Pasch: „Als ich das Vorzimmer betreten wollte, fand ich auf dem Boden diesen Zettel. Mein Sohn war gekommen, um mir Lebensmittel zu bringen. Er bat mich - durch die geschlossene Tür - in mein Zimmer zurückzugehen, bis er verschwunden wäre.“

Klaus Wolfinger: „Es ist gar nicht einfach, den Überblick zu wahren bei den vielen Arbeitsaufträgen für die Schule. Mein Sohn (2. Klasse Gymnasium) hat sich deshalb diesen Zettel angelegt. FSA steht für ‚freies selbständiges Arbeiten‘.“

Georg Wagenhuber: „Seit das Coronavirus ‚umgeht‘ und die damit verbundenen Maßnahmen unseren Alltag verändert haben, beschäftigt mich der Begriff des SOCIAL DISTANCING. Als Illustrator muss ich das dann naturgemäß bildlich ‚verarbeiten‘.“

Gloria Imelda Hohl: „Social distancing mit viel Klopapier und genug Nudeln darf ja ein bisschen Spaß machen zwischendurch.“

Michael Staringer: „Ich bin Wiener und mit meinem Mann Gordon in Florida. Ich bin mit dem letzten Flieger hingeflogen. Beim ‚self isolating‘ haben wir im Schrank eine Sachertorten-Schachtel gefunden. Wien fühlt sich jetzt noch viel weiter weg an als sonst.“

Katharina Waissenberger: „Der Moment, wenn man erfährt, in Zukunft mit Maske herumlaufen zu müssen, und bereits die ersten achtlos auf den Boden geworfen werden.“

Doron Rabinovici: „Diese Schnur ist mein neues Hausmittel, um mir von einem Satz zum anderen auf die Sprünge zu helfen. So bleibe ich daheim und bin doch am Sprung."

Anette Lammel: „Ein handschriftlicher Brief für Personen ohne Internet-Anbindung. Zur Hilfe gegen die Einsamkeit.“

Irene Gottlob: „Meine Tochter arbeitet als Ärztin in London mit COVID-19-Patienten. Da sie keine adäquate Schutzmaske im Spital bekommen hat, hat sie sich diese wasserdichte Maske online bestellt.“

Mira Neumayer: Desinfektionsmittel in Orangensaft-Flasche, Plastik, 7 x 17cm, Goldstift auf Papier: „Ich habe ‚Desinfektionsmittel‘ mit Goldstift auf das Etikett geschrieben. In Goldfarbe, da ‚das jetzt sehr kostbar und wichtig ist‘.“

Oksana Stavrou: „Unsere Tochter hat im Fach Bildnerische Erziehung die Aufgabe bekommen, während der Corona-Zeit jede Woche ein Büchlein anzufertigen, wo sie ihre Erlebnisse dokumentiert. Diese Bildbüchlein gehören für uns zum Corona-Alltag.“

Franz Karl: „Meine Frau unterrichtet an einer NMS. Durch die plötzliche Schulschließung musste schnell eine Lösung her, um die Schüler weiter in Mathematik unterrichten zu können. Wir erstellten gemeinsam erklärende Videos, die gut angenommen wurden.“

Michael Hummel: „Überall wird auf die Regeln in Zeiten des Corona-Virus hingewiesen. Grundsätzlich halten sich auch (fast) alle daran. Es gibt auch Mitmenschen unter uns, denen es egal ist. Für mich - ohne Worte. Ich bin gespannt, wer das entsorgen darf?“

Ursula Storch: „Es gibt im Park eine breitere, asphaltierte Stelle, an der oft Kreidezeichnungen von Kindern oder für Kinderspiele zu finden sind. Diesmal hat dort offensichtlich ein Erwachsener eine Corona-Botschaft deponiert.“

Bernhard Münzenmayer-Stipanits: „Mein Mann hat vergangenen Samstag dieses Motiv am Gitterzaun des Yppenheims gefunden, gegenüber der U6 Josefstädter Straße stadtauswärts.“

Anonym: „Einer Zeichnung, die meine Freundin mit ihrer Tochter auf den Gehsteig unterhalb meines Fensters gemalt hat. Sie hat mir auch ein Sackerl mit kleinen Geschenken und einem Kuchen vorbeigebracht, um mich während meiner Quarantäne aufzuheitern.“

Philipp Lindner: „20. März 2020, einer der ersten richtig warmen Frühlingstage. Eine Couch mitten am Rustensteg im 15. Bezirk. Wer sie dort hingestellt hat und ob sie auch genutzt wurde, ist mir nicht bekannt.“

Marion Gebhart: „Die Bundesgärten, wie der Augarten, müssen geöffnet werden. Erholung braucht Platz.“

Ilse Groschedl: „Unser Bild zeigt einen Regenbogen, den wir als Familie gemeinsam gebastelt und ans Fenster gehängt haben. Wenn Menschen mit ihren Kindern spazieren gehen, können sie sehen, dass es auch andere Kinder gibt, die zuhause bleiben müssen.“

Julia Kasper: „Mein Beitrag ist wahrscheinlich selbsterklärend – zumindest für alle, die nun auch von zu Hause aus arbeiten und Videokonferenzen machen müssen/dürfen.“

Barbara Halapier: „Meine Enkelkinder vermisse ich sehr. Damit wir beim Skypen etwas Spaß miteinander haben, habe ich einige Figuren aus den Büchern „Die drei Stanisläuse“ gebastelt. Alle paar Tage gibt es nun das Stanislaus-Theater via Skype.“

Katharina Karner: „Meine Sohn lernt gerade schreiben und leidet darunter, seine Großeltern nicht sehen zu können. Um Briefe an sie gleich von zuhause ‚wegschicken‘ zu können, haben wir unseren eigenen Briefkasten gebastelt.“

Reinhard Bührle: „Ein Speiseplan für mehrere Tage: Der Speiseplan richtet sich nach, dem was im Haus ist.“

Renate Mowlan: „Ich sende Ihnen eines meiner ‚Wir bleiben zuhause-Corona Comics‘. Ich ergänze diese täglich um neue.“

Christine Pichlhöfer: „… ‚Dinge zu verschenken‘ in einem Wiener Wohnhaus. Bücher, Zeitschriften, Spiele, DVDs ... Neu in diesem Austauschsackerl: WC-Papier, das übrigens innerhalb von einer Stunde weg war.“

Gustav Macek: „Am 13.3. noch Bilder von der Bühne. Dann schrie die Feuerwehr ‚Eisen!‘ und der Vorhang hob sich für lange Zeit nicht mehr.“

Susanne Fabian: „Ich versorge meinen über 70jährigen Nachbarn mit frisch gekochtem Essen mit. Übergabe am Fensterbrett am Gang, Gespräche von Tür zu Tür, eine seiner Grußkarten als Dankeschön.“

Ömer Faruk Bağ: „Rainer Maria Rilke schrieb: ‚Und die Kunst hat nichts getan, als uns die Verwirrung gezeigt, in welcher wir uns meistens befinden.‘ Unter diesem Motto schrieb ich folgendes Gedicht, welches die Corona-Zeiten dokumentiert bzw. reflektiert.“

Lea Scharfette: „Um in Zeiten der freiwilligen Selbstisolation etwas Struktur zu behalten, haben wir uns diesen Stundenplan zusammengestellt. Er bewahrt uns davor, völlig in Prokrastination zu ertrinken und wir halten uns auch (fast) immer daran.“

Stefanie Irsigler & Moritz Wohlleb: „Die in der ZIB erwähnte Klopapierhysterie und die wiederholten Worte ‚Kreativität‘ & ‚Solidarität‘ sind Titel & Teil des Werks. Mit Bezug auf die Arbeit des Künstlers Maurizio Cattelan, um auf die Zeit vor Covid-19 zu verweisen.“

Christine Strahner: „Die Graffiti-Szene reagiert auch schon fleißig. Gesehen am Donaukanal, Höhe Schottenring, Rossauer Brücke, 2. Bezirk.“

Cathi Schmögner: “Ein Brief meiner 8-jährigen Tochter Valentina an ihren Lehrer. In diesen Zeilen bringt sie einige Sorgen und Gedanken sehr berührend zu Papier. Romeo ist übrigens der Kater des Lehrers und Ferdi das Klassenmaskottchen.

Anonym: „Eine Tafel der MA 42 - Wiener Stadtgärten als Aushang bei den Spielplätzen in Zeiten der Corona-Epidemie.“

Manuel Golditsch: „... Tja, nun spiele ich seit Sonntag, dem 15.3.2020 täglich um 18:00 Uhr von meinem Balkon für meine Nachbarn ein Lied, das sie sich wünschen - frei nach dem Motto „Das Leben ist kein Wunschkonzert, aber manchmal spielt es dein Lieblingslied“.

Mike Knell: „Es erinnert mich daran, dass es neben den tausenden Menschen, die hart daran arbeiten, in der Krise so gut wie möglich zu helfen, auch solche gibt, die in der Krise nur eine Möglichkeit sehen, aus den Ängsten der Leute schnelles Geld zu machen.“

Daniela Bartok: „Für mich haben analoge Spiele einen hohen Stellenwert (…), immer war zu wenig Zeit. Jetzt haben wir viel Spaß beim Spielen und planen es täglich in unseren Alltag ein.“

Markus Hofstätter: „Ich arbeite an Kunstprojekten, die sich mit Covid-19 befassen. Dabei verwende ich einen fotografischen Prozess, der 170 Jahre alt ist. Die Sicherheitsmaßnahmen sind die selben, die wir gegen die Verbreitung von Covid-19 anwenden.“

Peter Hlustik: „Der erste Alltagsgegenstand, der mir eingefallen ist, ist Frischhaltefolie. In die verpacke ich jetzt gelegentlich Schokolade und Zigarettenpackerl, dich ich über die Strozzigasse auf den Balkon meiner Gegenüber-Nachbarin werfe.“

Sabrina Halkic: „In Zeiten von Corona und social distancing hat sich eine neue Form des Treffens entwickelt - das ‚fensterln‘. Freunde und Freundinnen, die beim Spazierengehen vorbeikommen, um am Fenster zu plaudern.“

Alexandra Djokic: „Mein Versuch, kontaktfrei Essenslieferanten Trinkgeld zu geben. Ich bestelle mindestens zweimal die Woche bei kleinen Lokalen, die ich sonst auch frequentiere, in der Hoffnung, diese gibt es auch nach der Krise.“

Anna Maria Wiesinger: „Meine Töchter sind 4 und 6 Jahre alt und die Tafel hilft uns, die langen Tage zu Hause zu strukturieren sowie alle nötigen Aufgaben für das "Homeschooling" aufzulisten.“

Herta Wagner: „Meine Mutter ist in einem Pensionistenheim untergebracht. Aufgrund dessen, dass 2 Coronavirus-Fälle im Heim festgestellt wurden, ist das Pensionistenheim unter Quarantäne gestellt worden. Beim Abgeben unserer Sachen hat uns meine Mutter mit diesem Plakat überrascht.“

Jelena Guacin: „Der Arbeitsalltag einer Fernsehredaktion schläft auch während der Coronakrise nicht ein. Kleine Maßnahmen wie Frischhaltefolie über dem Mikro zeigen aber doch, dass sich viel verändert hat."

Hanns Martin Pfefferle: „Ich habe eine Fernbeziehung mit einem Wiener und weil wir uns jetzt nicht leibhaftig sehen können, plane ich mit diesem Buch, was wir uns gemeinsam ansehen können, wenn ich wieder nach Wien fliegen darf/kann!“

Matthias Trittner: „Aufgrund der Ruhe, ein Fuchs am Spielplatz einer Wohnhausanlage. Mehrere Tage kam er in der Corona-Krisenzeit vorbei!“

Petra Bacher: „Foto eines ‚Hilfe-Zaunes‘ - eine Aktion, die mich sehr berührt hat! Aufgenommen am 22.03.2020, Siebensterngasse/-park, 1070 Wien.“

Martin Dvorak: „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, das Lachen nicht zu verlieren! Ich habe daher am Schwarzen Brett einen Zettel aufgehängt, der alle daran erinnern soll, auch in einer Krise das Lachen für das Leben und füreinander nicht zu verlieren!“

Birgit und Peter Kainz: „Nur fliegen ist schöner als laufen!“ Aus der Serie: Coronabewältigung 2020, Bildserien auf Zeitungsartikeln, Mischtechnik auf Wiener Zeitung.

Mag.art. Barry John Hewson „hat sich mit frivolen, aber denkbaren Schutzmasken beschäftigt, um den ‚CV-Schock‘ zu verarbeiten. Die Ablenkung hat geholfen.“

Lehrerin Barbara Deda-Knöll: „4 Kinder, davon 3 Schulkinder, dauernd kochen, Volksschullehrerin spielen und daneben soll ich Homeoffice machen! Wochenpläne gemacht von Lehrer*innen, die nicht begreifen, dass Mütter und Väter nicht Vollzeitersatzlehrer sind!“

Antonia Sprengnagel: „Dieses Plakat ist an einem Balkon bei mir im Nachbarhaus montiert, in der Ettenreichgasse im 10. Bezirk.“

Andrea B.: „Chatverlauf der Klasse 2d mit ihrer Lehrerin: „Eines haben wir heute festgestellt: Wir wollen wieder in die Schule gehen… uns sehen, miteinander reden, uns freuen, uns ärgern….“

Andrea Schrammel: „Spaßfoto für die KollegInnen, um die Aspekte der derzeitigen Situation zu verdeutlichen: absurde Ideen, wenig Platz, Klopapier-Hysterie, das Wohnzimmer wird zum Zentrum des (Arbeits-)Alltags und der Einsamkeit.“

Claudia, Warten auf den Corona-Test: „Fieber-Tabelle und das Handy mit der Covid-Hotline Nummer und der Wartezeit ... 1 Std. 28 Min ... und es geht weiter.“

Dana Braumann: „Ich bin mit meinen Söhnen, 3 und 5 Jahre, in Quarantäne und wir veranstalten jeden Tag mindestens einmal eine Polsterschlacht. Das powert uns alle richtig gut aus und hilft auch gegen Spannungen/Aggressionen durch das ständige Zusammensein.“

Elisabeth Trummer: „Jetzt trinken wir auch Haltbarmilch und sie ist mir mittlerweile direkt ‚sympathisch‘ geworden. Es wird aber herrlich werden, wenn ich sie nicht mehr kaufen muss und wir unser altes Leben wieder zurück haben.“

Hannah Ruh: „Um den Überblick nicht zu verlieren, haben wir unsere ‚Quarantäne-Tafel‘ gestartet, auf der jeden Abend ein Stricherl gemacht wird. Immerhin ist Routine ja wichtig! Der Viel-(Hände)Wasch-Bär ist dabei unser ganz eigenes Maskottchen.“

Jana Welz/Anita Klemenjak: „Da die Geschäfte alle zu haben, haben wir im Stiegenhaus einen Zettel aufgehängt, ob uns jemand ein Puzzle borgen würde. Zwei Tage später hatte eine Nachbarin das Puzzle vom Stephansdom vor unserer Türe abgelegt.“

Marco Schreuder: „Dies ist die Einkaufsliste meiner Nachbarin, Seniorin, für die ich 2-3 mal die Woche einkaufen gehe. Das Vorbereiten einer Liste wird langsam für sie eine lieb gewonnene Gehirnübung. Das war die heutige Liste.“

Mag.Dr. Michael Macek: „Ein Puzzle aus meiner Kindheit von 1971. Erstmals nach fast 40 Jahren wieder zusammengebaut, verschönert es den Alltag und lenkt von der eigenen Krankheit ab. Auch ein privates Solidaritätszeichen mit dem geliebten Italien.“

Stefan Plank: „Selbst angefertigte Atemschutzmaske. Bestehend aus: Stoffresten eines 4-fach gelegten Unterhemds und einer Kordel.“

Elvira Franta: „Als in Wien geborene und lebende Frau gehe ich (…) in die Innenstadt, um dort (…) den Tag im Kino ‚Cine Center‘ ausklingen zu lassen. In Zeiten von Corona versuche ich, einen Hauch von ‚Normalität‘ walten zu lassen und meine Rituale beizubehalten.“